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Johannes Brahms
arrangiert von Busoni und Reger:
Choralvorspiele für Orgel op. 122 (Ferruccio Busoni)
Fünf langsame Sätze aus Symphonien (Max Reger)
Choralvorspiele für Orgel op. 122 (Ferruccio Busoni)
Fünf langsame Sätze aus Symphonien (Max Reger)
Eugenio De Rosa, Klavier
Musicaphon M59014
Teilweise Ersteinspielung
Die „Elf Choralvorspiele für Orgel“ op. 122 wurden von Johannes Brahms zwischen Mai und Juni 1896 vollendet. Erst später, im Jahr 1902, wurde op. 122 posthum veröffentlicht. Zur gleichen Zeit entging Brahms’ op. 122 nicht der Aufmerksamkeit des italienischen Komponisten und Pianisten Ferruccio Busoni, der beschloss, sechs der elf Choralvorspiele für Klavier zu transkribieren. Im Laufe seines Lebens transkribierte er zahlreiche Werke verschiedener Komponisten für Klavier, darunter auch solche von Bach, die für Orgel, Cembalo oder Violine bestimmt waren.
Es ist wenig bekannt, das Max Reger neben seiner Bedeutung als Komponist auch einer der wichtigsten Bearbeiter der Werke großer Kollegen war. Er hat von Mozart bis Richard Strauss Werke fast aller großen Meister arrangiert. Stets hat Reger die kompakte Form und die geradezu asketische Kompositionsdisziplin eines Johannes Brahms bewundert. Seine Verehrung des großen Norddeutschen bestätigen die aufwendigen Übertragungen der „Fünf langsamen Sätze“ aus dessen vier Sinfonien.
Sie schreibt Reger nicht in einem typisch pianistischen Stil, sondern er fasst die ganze melodische und harmonische Fülle in einer Art sinfonischer Schrift zusammen. Diese Übertragungen sind von einem genialen musikalischen Kopf gestaltet, der es vermochte, die Musik als Ganzes zu erfassen und aus dem vollständigen Verständnis der Kompositionen heraus diese nun in neuem Gewand zu präsentieren.
Pianistisch sind die Bearbeitungen äußerst fordernd. Es gilt nicht nur, die zum Teil erheblichen und oft weitgriffigen Notenmassen zu bewältigen, sondern die in ihnen eingeflochtenen Themen hervortreten zu lassen, wie es im Orchester durch die Charakteristik der einzelnen Instrumente geschieht. Brahms´ bekannte Vorliebe für die so genannten „Konflikt-Rhythmen“ erschwert die Aufgabe noch.
Die in Klang und Struktur so reichhaltigen und anspruchsvollen Raritäten erscheinen zum ersten Mal auf Tonträger und dürften so manchen Freund der Werke dieser beiden Komponisten inspirieren, sich mit ihnen näher zu beschäftigen.